Schimmel in der Wohnung

Wenn die eigenen vier Wände von Schimmel befallen sind, ist das keine schöne Sache: nicht nur aufgrund der olfaktorischen Beeinträchtigung (modriger Geruch), der ausgesprochen unschönen Optik und, das sollte man nicht vergessen, der gesundheitlichen Beeinträchtigung insbesondere bei längerfristiger Pilzsporenbelastung. Dabei sind Sporen von Schimmelpilzen ja allgegenwärtig; normalerweise treten sie aber in so geringer Konzentration auf, dass für den Menschen keine Gefahr besteht. Wenn ihnen allerdings ein entsprechendes Milieu zur Verfügung steht,

können sie sich explosionsartig vermehren und ausbreiten – und spätestens dann wird es bedenklich.

Man darf wohl annehmen, dass dieser Fall bei Ihnen eingetreten ist, andernfalls würden Sie diesen Text kaum lesen – es sei denn, Sie wollen sich präventiv informieren: sehr löblich! (und, soviel sei hier vorweggenommen, sinnvoll). Bevor wir an die Bekämpfung des Schimmels gehen, hier noch einiges Wissenswertes zu den

Eigenschaften

des Schimmelpilzes – das ist wichtig, um zu verstehen, wie Schimmelbefall funktioniert, und wie gegen ihn vorgegangen werden kann.

Unter dem Begriff „Schimmelpilz“ versammeln sich etwa 180.00 verschiedene Arten von Mikroorganismen, die maßgeblich an der Zersetzung von organischem Material beteiligt sind; ihre Sporen sind daher mehr oder weniger allgegenwärtig. Das ist im Normalfall auch kein Problem, denn die Konzentration dieser latenten Sporen ist zu gering, als dass sie für uns bedrohlich werden könnten. Das heißt aber auch, dass man dafür Sorge zu tragen hat, dass diesen Pilzsporen kein Nährboden bereitet wird, auf dem Sie wachsen können – denn sie sind immer da, hitze- und kälteresistent und in der Lage, Monate und auch Jahre bei Trockenheit zu überleben. Findet sich also eine feuchte Stelle, setzt das Wachstum umgehend ein. Und dabei ist es leider so, dass die allermeisten der Schimmelpilzarten gesundheitlich bedenklich sind (Erkrankungen der Atemwege,

Allergien und heuschnupfenähnliche Reaktionen) und daher unmittelbare Bekämpfung erforderlich machen. Entscheidend ist hier nun, dass Sie sich darüber im Klaren sein müssen, dass die sichtbaren bräunlichen, rötlichen oder schwärzlichen Flecken (bis hin zum ausgewachsenen Pilzrasen) lediglich die berühmte Spitze des Eisbergs sein können und eine oberflächliche Entfernung des Pilzes ggf. nicht ausreicht, um Ihr Problem zu lösen – weil das womöglich bis ins Mauerwerk reichende Myzelgeflecht unangetastet bleibt. Wenn Sie sich bei der Bewertung des Befalls unsicher sind, sollten Sie eine professionelle Meinung einholen.

Bei dieser Faktenlage sollte der Fokus natürlich auf schnellstmöglicher Beseitigung des Schimmelbefalls liegen, allerdings tut man gut daran, dabei nicht die

Ursachen

aus den Augen zu verlieren. Hier lassen sich im Wesentlichen drei identifizieren, auf die Sie individuell reagieren sollten:

  • Baumängel: dies umfasst etwa ungenügende Austrocknung im Neubau (oder auch nach späteren Baumaßnahmen) und Fehlkonstruktionen wie mangelnde Wärmedämmung, was zu „kalten“ Wänden führt, an denen Luftfeuchte kondensieren und sich Schimmelpilze ansiedeln können. Hierzu zählt auch unzureichender Schutz des Fundaments, so dass Feuchte in den Wänden aufsteigen kann.
  • Akuter Wassereintritt: direkter Wassereintrag in die Wohnräume geschieht entweder von außen (über ein defektes Dach, Risse in den Wänden und dgl.) oder aber von innen – was schlagartig in Form eines Rohrbruchs oder auch schleichend über undichte Abflüsse und Leitungen geschehen kann. Das ist besonders heimtückisch, weil Sie den Schimmel unter Umständen erst nach Tagen oder Wochen bemerken, wohingegen ein undichtes Dach nur schwer zu übersehen ist.
  • Unzureichende Lüftung: wenn Sie für zu wenig Luftaustausch sorgen, kann es zu einer Erhöhung der Raumluftfeuchte kommen, was Schimmelwachstum begünstigt. Das gilt natürlich in besonderem Maße für Feuchträume mit Dampfentwicklung (Paradebeispiel: Bäder & Küchen). Gerade im Winter sollten Sie nicht vergessen, regelmäßig und umfassend zu lüften. Die gute Nachricht: lässt sich der Schimmelbefall auf diese Ursache zurückführen, ist die Lösung denkbar einfach: lüften!

Können Sie Baumängel aus Ursache für den Schimmel ausmachen, helfen oft nur umfangreiche Sanierungsmaßnahmen, die vom Experten durchgeführt werden sollten – das betrifft nicht nur bauliche Korrekturen, sondern auch die Entfernung des Schimmels, der bis ins Mauerwerk reichen kann. Die hier im Folgenden vorgestellten Maßnahmen zur Schimmelentfernung richten sich daher ausdrücklich auf Schimmelbefall, der lokal beschränkt ist (Faustregel: befallene Flächen von über einem halben Quadratmeter Größe sollten Sie vom Fachmann begutachten lassen, alles darunter können Sie selbst in Angriff nehmen):

Sanierung

Eine richtige und effektive Sanierung bei Schimmelbefall erfolgt in der Regel in drei Schritten:

  • Die Ursache kann mehr oder weniger akut sein; bei einem Rohrbruch oder undichtem Mauerwerk ist es wahrscheinlich selbsterklärend, dass die Beseitigung dieses Missstandes absolute Priorität hat – können Sie den Schimmel auf unzureichende Lüftung zurückführen, spricht aber auch nichts dagegen, die Belüftung des jeweiligen Raumes zu verbessern.
  • Die eigentliche Entfernung von Schimmelpilzen sollte dann mit einem Spezialprodukt erfolgen: einfach „abwaschen“ genügt nicht. Hierfür kommen verschiedene Mittel in Frage: die meisten Produkte setzen auf biozide Inhaltsstoffe wie etwa Chlorverbindungen oder Wasserstoffperoxidzusatz; diesem Prinzip folgt beispielsweise der AURO Schimmel-Entferner Nr. 412, der auf H2O2 (Wasserstoffperoxid) setzt, dabei aber auf Chlorzusatz verzichtet. Wichtig: chlorhaltige Schimmelentferner sollten nur vom Fachmann verarbeitet werden! Nach einer kurzen Einwirkzeit (im Falle des AURO-Produktes: mindestens 1 Stunde, bei starkem Befall auch länger) können Sie den Schimmel dann mit einem Tuch bzw. Schwamm entfernen.
  • Ist dies erledigt, sollten Sie ein Folgeprodukt auftragen, das den Neubefall der betroffenen Fläche erschwert bzw. verhindert. Bei AURO wäre dies der Schimmel-Stop Nr. 413.
  • Um die Sanierung abzuschließen, wird dann eine spezielle Anti-Schimmel-Farbe aufgetragen (Hersteller AURO stellt hier die Farbe Nr. 327 zur Verfügung, die in der Grundversion weiß ist, aber mit den hauseigenen Kalkfarben individuell abgetönt werden kann, und so für viele Untergründe in Frage kommt): durch ihren hohen (alkalischen) pH-Wert schaffen Sie für Schimmelpilze ein ausgesprochen feindliches Milieu und haben so einen exzellenten schimmelhemmenden Effekt. Mit dem Auftrag der Farbe ist die Sanierung abgeschlossen. Es wurde zwar schon erwähnt, soll aber an dieser Stelle noch einmal gesagt sein: ohne eine Lösung des ursächlichen Problems bleibt auch die beste Sanierung Stückwerk!
  • Viele Hersteller bieten wie AURO ein aufeinander abgestimmtes Produktsystem zur Schimmelentfernung und anschließenden Sanierung an – was ja auch Sinn macht. Eine interessante Alternative stellt in diesem Umfeld Hersteller KREIDEZEIT vor: Der sogenannte Schimmelknacker nämlich ist wie andere Produkte auch direkt auf die befallene Stelle aufzutragen. Anders als seine Mitbewerber braucht er danach nicht wieder abgewaschen zu werden: seine mineralischen Inhaltsstoffe binden die vorhandenen Pilzsporen und machen sie so unschädlich, der alkalische PH des Produktes verhindert Ausbreitung und Neubefall. Im Anschluss ist die befallene Stelle zwei Mal mit Sumpfkalkfarbe zu überstreichen – et voilà, das war’s schon. Vielleicht das Beste daran: die Produkte von KREIDEZEIT sind komplett biozidfrei – und sogar vegan…

So viel dazu, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen und der Schimmel an der Wand ist. Nun wäre es ja schön, wenn man sich die Sanierung von vornherein sparen könnte: Zeit, über

Prävention

zu reden. Was mittlerweile klar geworden sein sollte: sorgen Sie nach Möglichkeit dafür, dass jeglichem Schimmelbefall schon im Vorfeld der Boden entzogen wird, indem Sie die oben angeführten Ursachen ausschließen – das ist im Einzelfall schwierig (vorhandene Bausubstanz), kann oft aber ganz leicht umgesetzt werden: lüfte ich richtig? Gibt es Räume, die besonders bedacht werden müssen (Nasszellen)?
Viel kann auch erreicht werden, wenn Sie den richtigen Putz auftragen: auf herkömmlichen Putzen fühlen sich Schimmelpilze pudelwohl,

es gibt aber auch andere: von KREIDEZEIT etwa gibt es einen speziellen Schimmel Sanierputz, der sich durch eine enorme Wasseraufnahmefähigkeit auszeichnet, so dass er besonders für Räume mit hoher Luftfeuchte Gold wert ist – auf den Putz würden Sie dann die erwähnte Sumpfkalkfarbe auftragen, die nicht nur hübsch aussieht (und noch dazu abtönbar ist), sondern auch hervorragende schimmelabweisende Eigenschaften hat.

Fazit

Durch eine durchdachte Wahl bei Putz & Farbe können Sie sich also viel Ärger ersparen – gerade bei Neubau- oder Sanierungsvorhaben kann es immens lohnenswert sein, sich zum Einen über die baulichen Spezifikationen Gedanken zu machen (Kondenswasser, Wärmebrücken, Dämmung, etc.), zum Anderen aber beim „Feintuning“ Fingerspitzengefühl zu beweisen: Putz ist nicht gleich Putz, und Farbe ist nicht gleich Farbe.

Schimmel aber ist immer schlecht.